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Besonderheiten rund um den Linzer Maibaum seit 1976

Jede Tradition hat seine Besonderheiten. Hier meinen wir allerdings mit Besonderheiten Dinge, welche außergewöhnlich waren. Dinge die einfach passiert sind und uns zum Nachdenken angeregt haben.  

 Maibaumstehlen 1976

Der Maibaum im Jahre 1977 auf dem Linzer Hauptplatz ist eine Spende des Verbandes an die Stadt Linz. Unter den Klängen der Musikkapelle Walding stemmen Männer aus 12 Mitgliedervereinen den aus dem Kürnberger Wald stammenden Maibaum hoch. Noch in der gleichen Nacht wird der Baum, altem Brauch entsprechend, gestohlen. Nach langem Suchen wird er vor dem Haus von Maria Keimelmayr entdeckt (Hirzigut an der Landwiedstrasse) und als Diebe die Mitglieder der Vereine

  • Heimatverein D` Innviertler z´ Linz
  • Trachtenverein D` Linzer Holzknecht
  • Trachtenverein Donautal Leonding
  • Landsmannschaft der Steirer

ausgeforscht. Die Diebe werden verurteilt, den Baum wieder auf den Hauptplatz zu bringen, was unter großem Hallo geschieht, um ihn wieder aufzustellen, was am 4. Mai 1977 umgesetzt wird. Nun wird der Baum Vizebürgermeister Samhaber übergeben, der ihn in die Obhut der Landeshauptstadt übernimmt und die Diebe anschließend in den Stadtkeller einlädt.

 

 Banküberfall beim Maibaumstehlen 1978

Der Maibaum 1978 für den Linzer Hauptplatz kommt aus dem Kürnberger Wald und ist eine Spende des Stiftes Wilhering. Leider ist es nicht möglich, den Maibaum wie geplant, beim Schillerplatz zu schmücken, da kurz vorher ein Mann in der Nähe eine Bank überfiel und zur Zeit in der Bank mehrere Geiseln gefangen hält.

Die ganze Gegend wimmelt begreiflicherweise von Polizisten und so muss der Maibaum von den Frauen aus den Verbandsvereinen unter der Leitung von Gmoamutter Heindl-Oberndorfer auf dem Stadionvorplatz geschmückt werden. Auch der festliche Zug über die Landstraße kann nur teilweise erfolgen, aber schließlich gelangt der Maibaum doch auf den Hauptplatz, wo er von den Burschen aus mehreren Verbandsvereinen aufgestellt und schließlich der Landeshauptstadt, vertreten von den Vizebürgermeistern Franz Samhaber und Hans Lala, übergeben wird.

Die Jugendgruppe des Heimat- und Trachtenvereines Traun führt um den Baum den Bandeltanz auf, der viel Beifall findet. Der Maibaum wird von der Musikkapelle St. Magdalena brauchtumsmäßig gestohlen, jedoch wurde dieser beschädigt, sodass dieser gestückelt mit Eisenbandagen wieder zum Hauptplatz gebracht wird. Die Verhandlungen um die Auslöse im Gasthaus Reichl, St. Magdalena waren etwas schwierig, weil Bgm. Hillinger keine Freude damit hatte, letztlich konnte ihn Ferdinand Nittmann doch dazu bewegen.

 

 Maibaum 1979 - 200 Jahre Innviertel bei Österreich

Der Maibaum 1979 für den Linzer Hauptplatz kommt heuer als Spende aus Obernberg am Inn. Anlass dafür ist das Jubiläum "200 Jahre Innviertel bei Österreich". Das ist zugleich der Beginn einer neuen Zeit, ab diesem Jahr wird jährlich der Maibaum der Landeshauptstadt Linz aus einem anderen Viertel gespendet. Der geschmückte Baum wird im feierlichen Zug über die Landstraße zum Hauptplatz gebracht und dort von der Volkstanzgruppe Obernberg aufgestellt.

Feierlich gestaltet sich die Übergabe des Maibaumes durch den Bürgermeister von Obernberg, Alois Fritz, an den Bürgermeister von Linz, Franz Hillinger. Um den Maibaum wird von der Musikkapelle und der Volkstanzgruppe Obernberg musiziert und getanzt, die Innviertler z´ Linz haben ein Standl aufgestellt, an dem Pofesen, Krapfen, Most, Schnaps und belegte Brote verkauft werden, sodass sich ein buntes Treiben, dem Anlass entsprechend, abspielt. Die Verbandsjugend stellte sich mit einem Auftanz ein, den die Musikkapelle Obernberg unterstützte. Interessierte Zuschauer und Akteure sind die Vizebürgermeister Samhaber und Lala mit zahlreichen Gemeinderäten, der Geschäftsführer des Quelle Kaufhauses, Ferdinand Nittmann und selbstverständlich die Funktionäre des Landesverbandes mit Obmann Konsulent Josef Hirz.

 

 Maibaum 1979 - Parteipolitik bei Trachtlern gibt es nicht

Die JUNGE ÖVP von Puchenau legt das Brauchtum des Maibaumstehlens auf ihre Weise aus und entführt den Maibaum, der mittels Frontladern umgelegt wird, am Vormittag des 1. Mai, als sich die Spitze des Maiaufmarsches schon dem Taubenmarkt nähert. Ein Maibaumbewacher wird unter Hinweis auf das "Brauchtum" zur Seite gedrängt.

Bürgermeister Hillinger lehnt Verhandlungen über den gestohlenen Maibaum kategorisch ab, da diese Aktion mit Brauchtum überhaupt nichts zu tun hat, sondern einwandfrei als politisches Lausbubenstück zu werten war. Es hatte den einzigen Zweck, die Maikundgebung der Mehrheitspartei in Linz auf dem Hauptplatz lächerlich zu machen. Auch der Verband, als absolut unparteiliche Gemeinschaft, protestiert gegen die Art vom "Brauchtum". Die Maibaumveranstaltungen können nicht durchgeführt werden, womit auch ein finanzieller Schaden zu verzeichnen ist.

 

 Maibaumfestzug 1980

Entgegen der sonstigen Maibaumumzüge wird der Maibaum 1980 beim Brucknerhaus fertig geschmückt und dann mit einem Festzug über die Untere Donaulände zum Hauptplatz gebracht, als Spendergemeinde ist Vorderweißenbach im Jahr 1980 in den Büchern vermerkt. Der Festzug geht über die Landstraße zum Hauptplatz. 

Der Maibaum wurde in verschiedenen Formen meist vom Schillerplatz zum Hauptplatz gebracht bzw. vom Spenderort in die Landeshauptstadt Linz transportiert. In den meisten Fällen wurde der Maibaum mit einem geeigneten Lastkraftwagen befördert, einmal (1986) mit dem Transportschiff "Rosenburg" von Engelhartszell zum Hafenbecken 3 in Linz, einmal (1990) mit einem Sonderzug von Wernstein zum Linzer Hauptbahnhof (Spendergemeinde war Schardenberg). Ab dem Schillerplatz, wo der Maibaum fertig geschmückt wird, wurde der Baum dann mit einem Traktor und dazugehörigem Nachläufer oder voraus mit einem Pferdegespann zum Hauptplatz gebracht, einmal (1983 - Neuhofen) wurde er händisch zum Hauptplatz gezogen.

 

 Maibaumstehlen seit 1998

In den Aufzeichnungen findet man, daß der Maibaum 6mal gestohlen wurde, (1976, 1977, 1979, 1987, 1998 und 2008) einmal wurde er nicht ausgelöst (1979). Das größte mediale Echo hatten wir in den Jahren 1998 und 2008.

1998 

Entgegen allen Brauchtumsregeln und mit großem Tam-Tam in Begleitung von Polizei, Live-Radio, "Josefwirt" Günter Hager und einer Gruppe aus dem Almtal wurde 1998  der Maibaum trotz Bewachung mit Hilfe von einem Kranwagen und mit brutaler Gewaltanwendung "gestohlen". Teilnehmende Bewacher erlitten gesundheitliche Schäden und sogar PKWs wurden beschädigt. Bürgermeister Dr. Franz Dobusch löste den Maibaum nach einer Empfehlung von Verbandsobmann Kons. Ingo Günter Radhuber nicht aus, die stellvertretenden Bürgermeister Komm. Rat Karl Blöchl und Mag. Franz Obermayr übernahmen dies. In der Folge führte diese Art zu einiger Verstimmung innerhalb der Stadtparteien. Diese Aktion führte zu einem großen medialen Ereignis. In den Fernsehprogrammen und in den Printmedien wurde dieses Ereignis dargestellt.

2008

Ähnlich gelagert war der Diebstahl auch im Jahre 2008. Nach 10 Jahren gab es in Linz wieder einmal Aufsehen, in der siebenten Nacht wurde der Maibaum vom Linzer Hauptplatz von der Landjugend Reichenau im Mühlkreis entführt. Auch hierbei entbrannte eine enormes mediales Echo und sofort kam es zu offenen Differenzen zwischen verschiedenen Kulturorganisationen (ehrenamtlichen und bezahlten), welche aber in Nachgesprächen beigelegt werden konnten.

2021

Nachdem pandemiebedingt nach langem Hin- und Her doch ein Maibaum, gespendet von der Marktgemeinde Neumarkt im Mühlkreis, am Linzer Hauptplatz aufgestellt werden konnte - dies nur im Zuge einer Übung der Berufsfeuerwehr Linz - wurde dieser wieder einmal von den Maibaumdieben aus Steinbruch / Neufelden gestohlen. Hier kam es zu keiner Auslösung durch den Bürgermeister der Stadt Linz, weil gleich geben mehrere Regeln verstoßen wurde. 1.) War noch Ausgangsperre bis 6 Uhr früh. Da die Diebe aber den Maibaum um 6,30 Uhr in Linz gestohlen haben (geht sich mit der Anfahrtzeit nicht aus), wurde dieser wieder einmal nach Sonnenaufgang entwendet. Weiters wollten die Maibaumdiebe ein Rückgabefest, mit ca 150 Personen, was zu diesem Zeitpunkt auch noch gegen die Pandemieeinschränkungen verstoßen hätte. Die Leitung des Linzer Trachtenverbandes und der Bürgermeister der Stadt Linz haben beschlossen, unter diesen Umständen den Maibaum nicht wieder auszulösen. Es kam auch zu einer Einigung mit diesen Burschen, nachdem das mediale Auftreten der Maibaumdiebe immer wieder "unter der Gürtellinie" war, kam es zu keiner Rücknahme des Maibaumes. 

 

 Linz schenkt einen Maibaum

Im Jahr 1994 kam es zu der einzigen Maibaumspende der Stadt Linz. Anlässlich der Landesausstellung "Die Donau" wurde der Maibaum aus Beständen der Stadt Linz (Nähe Petrinum) zum Hafen gebracht, von dort mit dem Schiff nach Engelhartszell transportiert. In Engelhartszell angekommen wurde der Maibaum von Mitgliedern des Heimatvereines "D´ Innviertler z´ Linz" und des Trachtenvereines "D´ Linzer Holzknecht" fertig geschmückt.

2 Musikkapellen aus Linz (Magistratsmusik und Musikverein St. Magdalena) unterstützten diese Veranstaltung und die örtliche Feuerwehr stellte den Baum händisch auf. Vizebürgermeister Mag. Dr. Reinhard Dyk übergab den Maibaum an den Bürgermeister Landtagsabgeordneten Friedrich Bernhofer. Mit einem Begleitprogramm, Volkstänze, Landler, Schuhplatteln und Musik konnten die Bürger von Engelhartszell diese beliebte Veranstaltung als Beitrag der Stadt Linz zur Landesausstellung erleben und fand vollen Anklang.

 

 Maibaumbrauchtum mit den ClinkClowns

Das die Mitgliedervereine des Verbandes der Heimat- und Trachtenvereine Linz und Umgebung laufend soziale Unterstützungen durchführen ist - so hoffen wir - allseits bekannt. Neben sehr bekannten Organisationen wie die Multiple Sklerore Vereinigung Oberösterreich, werden auch weniger bekannte Organisationen unterstützt. So auch die weniger bekannte Organisation "Cliniclowns", welche kranke Kinder in Linzer Spitälern besuchen und versuchen, diese mit den Geräten und Methoden bekannt zu machen.

 



 
Top! Tradition heißt nicht Asche aufbewahren, sondern die Glut am glüh`n halten< Top!